Ministerin gibt Fehler zu

Bundesjustizministerin Brigitte Zypries hat einen alten Fehler zugegeben. Das hat sie mir in einer persönlichen Antwort geschrieben.

Vor ein paar Tagen schrieb sie in ihrem Wahlblog, dass sie es schade fände, dass behinderte Menschen nicht ins zivilrechtliche Antidiskriminierungsgesetz aufgenommen würden, weil dieses durch die Union im Vermittlungsausschuss gestoppt worden sei. Ich schrieb ihr daraufhin, dass ihr Bedauern nicht echt sei, weil sie selbst es war, die lange Zeit sich gegen die Berücksichtigung Behinderter in dem Gesetz ausgesprochen habe. Ein paar Tage lang geschah nichts, bis ich vorgestern eine Antwort erhielt. Darin gab sie zu, dass sie sich anfangs gegen die Aufnahme Behinderter gesträubt habe, aber recht schnell eingelenkt habe. „Außerdem kann man doch auch dazulernen“, sagte sie abschließend.

Ja, das kann man, Frau Ministerin, und vielen herzlichen Dank für Ihre Antwort. Auf jeden Fall stimmt es, was ich in meinem Innersten schon fast gar nicht mehr zu hoffen gewagt hatte: Auch Politiker können Fehler zugeben und tatsächlich dazu stehen, dass sie einmal anderer Meinung waren, und dass diese sich aufgrund objektiver Gesichtspunkte geändert hat.

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Über Jens Bertrams

Jahrgang 1969, Journalist bei www.ohrfunk.de, Fan der Niederlande und der SF-Serie Perry Rhodan.
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