München: Angst und alles, was damit verbunden ist

Jedes mal, wenn ich Twitter aufrufe, frage ich mich, welche Horrornachrichten ich höre, und womit sie uns jetzt wieder Angst machen wollen. Nicht, dass ich glauben würde, die Nachrichten wären Lügen, aber es ist so einfach, Angst zu machen. Sie haben die Methode gefunden, unsere Freiheit und unsere Sicherheit zu zerstören: Die einen machen Angst, die anderen schaffen die Freiheit ab. Eine konzertierte Aktion.

Ich sitze hier und kann den Gedanken nicht unterdrücken: Irgendwann musste es auch in Deutschland einen Anschlag geben. Dabei könnte es sich in München um einen rechtsradikalen Anschlag, um eine Mafia-Aktion, um einen Terroranschlag oder sonst einen Amoklauf handeln. Ich persönlich habe keine angst, ich fühle mich nur hilflos. Hilflos, obwohl ich die perfide Machart durchschaue. Wie diese Terrorangst funktioniert, und wie wir uns dagegen schützen könnten, hat der Ex-Richter Peter Vonnahme in einem Beitrag für die Nachdenkseiten geschrieben. Aber die Politiker und Journalisten hören nicht darauf, und die Sensationsgeilen erst recht nicht.

Ich bin so müde.

Ich sitze am Rechner und lese, aber ich habe keine Lust mehr, mich sozusagen berufsmäßig damit zu befassen. Mir reicht es.

Lasst euch keine Angst machen, das wollen sie nur. Wir werden nicht durch islamistischen Terror sterben. Wir werden auch morgen noch unseren Rasen mähen und unser Smartphone spazieren führen. Nur werden wir dabei beobachtet werden, von unserem eigenen Staat, und sie werden behaupten, damit Terror zu verhindern, dabei … – Aber das habe ich alles schon oft gesagt. Warum sollte ich es noch einmal wiederholen?

Ich bewundere die Münchener, die jetzt ihren Mitmenschen ein offenes Haus zur Verfügung stellen. Danke für eure Menschlichkeit!

Ach ja: Und die Medien, auf die kann ich derzeit verzichten.

Über Jens Bertrams

Jahrgang 1969, Journalist bei www.ohrfunk.de, Fan der Niederlande und der SF-Serie Perry Rhodan.
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Eine Antwort zu München: Angst und alles, was damit verbunden ist

  1. Du hast absolut Recht, lieber Jens: Die Wahrscheinlichkeit, bei einem Autounfall zu sterben, ist tausendfach größer als die, einem Terroranschlag zum Opfer zu fallen. Wir dürfen uns nicht der Angst ausliefern!
    Dennoch bin ich eben zusammengezuckt, als hier in der Nachbarschaft irgendein Verrückter zwei Böller hat knallen lassen. So etwas finde ich unverantwortlich!
    Lass uns zusammenstehen für Freiheit und gegen Überwachung!
    fjh

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