Willkommen in der neuen Welt: Betrachtungen nach der Trump-Wahl

Vor einer Woche haben die Amerikaner Donald Trump zum 45. Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt, obwohl viele dachten, Hillary Clinton hätte den Sieg schon sicher. Wie konnte man auch ahnen, dass man dort drüben, im Land der Religion, der strengen gesellschaftlichen Normen, einen stinkreichen Steuerhinterzieher, Rassisten und Sexisten ins weiße Haus hiefen würde? Die Frage nach dem Warum und nach dem „wie weiter“ muss jetzt gestellt werden.

Ich muss zugeben, dass ich zutiefst geschockt war, als ich so nach und nach erlebte, wie sich das Wahlergebnis verfestigte. Es war eine Nacht des Schreckens, doch dem Schrecken folgte Einsicht. Ich gebe zu: Ihr, die ihr am lautesten schreit, die ihr die meiste Wut habt, ihr habt gewonnen. Die Leisen, Freundlichen, die mitmenschlichen Idealisten, die ihr grünlinksversifte Gutmenschen nennt, haben verloren, nicht nur in den USA, sondern auch in Europa. Ihr habt die Macht am Stammtisch, in den Medien und im gesellschaftlichen Diskurs. Ihr habt uns geschlagen, die wir nicht mit Fäusten, sondern mit Worten und mit Idealismus stritten und lebten, einem Idealismus, in den wir uns warm und kuschelig eingenistet hatten. Ihr habt gewonnen, und die gefühlt friedliche Welt der Zeit vor und nach der sogenannten Wende kriegen wir nicht zurück.

Wenn der erste Schock sich zu setzen beginnt, stellt man sich die unweigerliche Frage: Wer ist schuld? Wer hat versagt? Hier ist die unangenehme Antwort: Wir alle, soweit wir Teil einer Weltgesellschaft sind, zu der auch die USA gehören. Wir, die wir glaubten, bestimmte Errungenschaften sicher zu haben, die nicht mehr hinterfragt werden dürfen. Wir alle, die linksliberale Elite, die sich in ihrem Lebensstil von den Abgehängten, die sie einst vertrat, massiv abgewandt hat und in der High Society angekommen ist. In den letzten Jahren haben wir alle auf die pöbelnden Außenseiter geblickt, den Kopf geschüttelt, für eine Weile versucht, mit ihnen zu debattieren und uns dann zurückgezogen. Die Pöbler waren rückständig, von Natur aus Faschisten, Nazis, Rassisten. Sie standen schon in der Ecke, bevor sie wirklich Rassisten wurden, denn wir wollten uns unsere Errungenschaften nicht wegnehmen, unsere politische Korrektheit nicht hinterfragen lassen. Wir waren doch im Recht, hatten endlich aus der Vergangenheit gelernt, konnten in Demokratie, Geschlechtergleichheit, sexueller Offenheit, Multikulturalismus und Behindertengleichstellung die Früchte des langen Kampfes um unsere eigene Emanzipation von den Großeltern genießen. Wer Angst um seine Zukunft, um seinen Platz in dieser aufgeklärten, gebildeten, freien Gesellschaft hatte, und wer diese Angst mit lauten Worten, geballten Fäusten und einer gehörigen Portion Wut äußerte, den haben wir gefürchtet, ausgegrenzt und in die Schublade des gewaltbereiten Faschisten gesteckt. Und ich fürchte, wir haben es zu schnell getan, viel zu schnell. Dabei ist es das Wesen von Toleranz und Demokratie, dass man andere Meinungen zunächst einmal aushält, dass man sie sich anhört, dass man sie erwägt, dass man sie respektiert und zu verstehen versucht. Wir, und ich nehme mich da nicht aus, aber haben geglaubt, der Versuch, eine Meinung zu begreifen, sei gleichbedeutend damit, sie zu teilen, den mühsam eroberten Boden preiszugeben. Wir haben die ungebildeten, weißen Heteromänner bestenfalls verspottet und verlacht, haben sie von oben herab betrachtet, denn wir waren zivilisatorisch über sie hinaus gewachsen, dachten wir. Wir waren gegen Ausgrenzung, und haben doch selbst welche Betrieben, und zwar bevor es notwendig wurde. Wir haben diese Masse wütender Menschen, die ihre Sicherheit und ihren Platz verloren haben, ratlos wachsen sehen, ohne zu versuchen, sie einzubinden, denn sie waren ja unseren Werten nicht verpflichtet, und wir bestimmten, zumindest in ihren Augen, die Geschicke der Gesellschaft. Das, was wir immer hochgehalten haben –
Integration, Toleranz, demokratischer Streit – galt nicht für jene, vor denen wir uns schon fürchteten, als ihre Wut nicht nur beherrschbar, sondern auch berechtigt war. Hatten wir sie nicht selbst einst gehabt, damals 1968, wir oder unsere Vorfahren, als es darum ging, gegen das Establishment, gegen die Väter zu rebellieren? Nun rebellieren die Väter und ein Teil der Kids gegen uns. Wir haben sie nicht ernst genommen, als es noch möglich gewesen wäre. Natürlich können wir einen Teil der Schuld auf die neoliberale Politik abwälzen, auf die Entfremdung der Sozialdemokratie und der Grünen in ganz Europa von den Mühseligen und Beladenen, aber auch dies ist ein Ausdruck dieser gesellschaftlichen Entwicklung. Die Sozialdemokraten und Grünen haben sich dem gebildeten, aufgeklärten und fortschrittlichen Bürgertum zugewandt, der sogenannten neuen Mitte. Sie haben die vergessen, die vom Traum der Globalisierung, der Bildung, der Frauenquote und der gleichgeschlechtlichen Ehe nicht profitieren. Das Schlimme ist nicht, dass wir deren Ansichten nicht nachgaben, sondern dass wir sie ignorierten, nicht beachteten, den Grund ihrer Wut lange nicht sehen wollten. Dabei sind sie, auch wenn ihre Meinung uns nicht passt, Teil des demokratischen Spektrums, solange und so weit sie nicht gewalttätig werden oder die Grundrechte Anderer einzuschränken versuchen. Für diese wachsende Gruppe der Unzufriedenen war unser Korsett politischer Korrektheit einengend, und daher laufen sie heute dem Demagogen hinterher, der ihnen die Befreiung von diesen scheinbaren Fesseln verspricht und sie ihnen vorlebt.

Damit ist für mich klar: Die Wähler von Donald Trump sind nicht dumm, das ist eine herabqualifizierung und zeugt schon wieder von Arroganz. Die Wähler von Donald Trump wollen ihre alten, sicheren Plätze in der Gesellschaft zurück. Sie sehnen sich nach Ordnung, Klarheit, Verlässlichkeit, und sie wollen gleichzeitig die Regeln unserer heutigen Konsenzkultur übertreten. In Ihnen hat sich so viel Hass und Wut angesammelt, dass sie nun ihren Aggressionen freien Lauf lassen wollen, diesen Aggressionen, die sich in den USA gegen den politischen Filz in Washington, gegen Migranten, Farbige, Homosexuelle und selbstbewusste Frauen richten. Jetzt, wo die Wut einen Siedepunkt erreicht hat, ist sie gefährlich, jetzt können die Massen von Trump gesteuert werden. Seine Lügen, seine Gesetzesübertretungen, seine Steuerhinterziehungen und sein unermesslicher Reichtum sind ihnen egal, wenn sie nur Migranten verjagen können, um wieder wer zu sein und Arbeit zu bekommen, und wenn sie Frauen angrabschen können, um sich und anderen zu beweisen, wie toll sie sind. Nun haben sie bald einen im weißen Haus sitzen, der ihnen, so glauben sie, ihren rechtmäßigen Platz zurückgibt, ganz gleich, was er sonst noch tut.

Und was können wir nun tun? Ich fürchte, dass uns eine sehr schwere Zeit ins Haus steht. Knapp ein viertel der wahlberechtigten US-Bürger hat Donald Trump ins weiße Haus gebracht. Wir müssen uns vor Augen halten, dass es nicht die Mehrheit der Amerikaner war, die ihn gewählt hat, sondern eine gut mobilisierte Gruppe, die keinesfalls mehr als 35 oder 40 % der US-Amerikaner ausmacht. Damit besteht zumindest die Chance, dass Donald Trump in seiner Präsidentschaft einen Teil seines Schreckens einbüßt und sich ein wenig den üblichen Spielregeln der Politik annähert. Erste Anzeichen gib es bereits, ein paar seiner radikalsten Wahlkampfforderungen sind von seiner Website verschwunden. Trotzdem bleibt der neue Mann im weißen Haus unberechenbar, und alles kann passieren. Er kann einen Mafiastaat der Milliardäre aufbauen, den es in Ansätzen ja schon gibt, er kann die Atombombe einsetzen, schließlich ist sie, nach seinen Worten, ja dafür mal konstruiert worden, er kann mit Russland zusammenarbeiten, China wirtschaftlich oder militärisch angreifen, oder aber im weißen Haus sitzen und zuschauen, wie sein Vizepräsident eine normale, republikanische Politik macht. Wir wissen einfach nicht, was geschehen wird. Dieser Zustand macht Angst, aber es ist nun einmal so. Wir hier in Deutschland können uns nur militärischen und wirtschaftlichen Abenteuern der neuen USA widersetzen, die europäische Zusammenarbeit stärken, die EU demokratisieren und regionalisieren, uns gegen die Diktatoren und die Großkonzerne und ihre Lobby stellen. Und jeder von uns kann sich engagieren, sei es in Parteien oder Nichtregierungsorganisationen, wir können auf die Straße gehen und uns Gehör verschaffen, wir können selbst demokratisch und offen sein und einander zuhören.

Natürlich ist gerade die demokratische Offenheit ein schwerer Gang. Marine Le Pen könnte nächstes Jahr französische Präsidentin werden, die AFD wird sicher in den Bundestag einziehen, in Polen und Ungarn sind bereits Ansätze für Diktaturen vorhanden. Müssten wir da nicht Stärke zeigen? Natürlich müssen wir das. Diese rechten Parteien, die jetzt entstanden sind und überall an die Macht drängen, die sind bereits radikal, die haben dasStadium des Zweifels hinter sich gelassen, das Stadium der Suche nach ihrem Platz in der Gesellschaft. Sie stellen offen die Machtfrage, und sie haben sich vom Grundkonsenz der demokratischen Gesellschaft entfernt. Sie bekämpfen keine Auswüchse mehr, sie bekämpfen das System, sie wollen anderen ihre Lebensmöglichkeiten entziehen, sie wollen zerstören. Doch auch hier gilt: Solange sie sich selbst an die demokratischen Spielregeln halten und nur unliebsame Meinungen präsentieren, solange haben wir uns mit ihnen auch auf demokratische Weise auseinanderzusetzen.

Diese neue Zeit zerstört vieles von dem, was uns lieb geworden ist, worin wir uns eingerichtet haben. Das macht Angst. Wichtig ist, dass wir nicht allein sind, niemand von uns. Wichtig ist, dass wir gemeinsam aufstehen für unsere Demokratie und ein friedliches Miteinander zwischen den Völkern, den Nationen, in unserer Stadt und in unserem eigenen Zuhause. Wir müssen dieses Ideal des Miteinander leben, sonst verzweifeln wir.

Leseempfehlungen: Bei den folgenden Empfehlungen habe ich bewusst auf englische Texte verzichtet, obwohl sie bisweilen tiefer in die gesellschaftliche und konstitutionelle Krise blicken, als es deutsche Medien tun.
Frau Meike sagt: Alles nicht so schlimm?
Franz-Josef Hanke: Wir leben in seltsamen Zeiten – Aufstehen für Demokratie Frau Meike sagt: Hass
Jochen Bittner in „die Zeit“: Die Ameribellion
Adrian Daub in „Die Zeit“: Das Ende der Aufklärung
Älterer zeit-Artikel von Elisabeth Raether: Was macht die Autoritären so stark?
Hasnain Kazim in „Der Spiegel“: Donald Trump – Sein Sieg bringt die Demokratie in Gefahr
Nils Markwardt in „Die Zeit“: Donald Trump – Klassenkampf von ganz oben

Über Jens Bertrams

Jahrgang 1969, Journalist bei www.ohrfunk.de, Fan der Niederlande und der SF-Serie Perry Rhodan.
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26 Antworten zu Willkommen in der neuen Welt: Betrachtungen nach der Trump-Wahl

  1. Goenner sagt:

    Zugestaendnisse (aber dann doch nicht) einen Tag nach Hajo Schumacher & Co…

    „Wie konnte man auch ahnen, dass man dort drüben, im Land der Religion, der strengen gesellschaftlichen Normen, einen stinkreichen Steuerhinterzieher, Rassisten und Sexisten ins weiße Haus hiefen würde? Die Frage nach dem Warum und nach dem “wie weiter” muss jetzt gestellt werden.“
    Das Fragestellen nutzt aber nichts wenn einem die Antwort nicht interessiert, sondern man nur seine Idiologie bestaetigt sehen will.
    Rassisten sind doch augenblicklich genug unterwegs, anti-weisse Rassisten eben, und ob Trump tatsaechlich ein Rassist ist, wird sich ja zeigen – ich glaube nicht.
    Stinkreich sind sie doch alle und niemand wird so reich ohne zumindest rum zu tricksen, es sei denn er/sie ist als Milliardaer geboren und auch das ist kein Garant fuer eine hoehere Moral, um es mal diplomatisch auszudruecken.
    „Ich gebe zu: Ihr, die ihr am lautesten schreit, die ihr die meiste Wut habt, ihr habt gewonnen.“
    Das wird sich noch zeigen. Sie sind immer so vorschnell.
    „Die Leisen, Freundlichen, die mitmenschlichen Idealisten, die ihr grünlinksversifte Gutmenschen nennt, haben verloren, nicht nur in den USA, sondern auch in Europa.“
    Ja da muss ich aber kichern. Die leisen freundlichen mitmenschlichen zum Beispiel von der Amadeu-Stiftung und/oder selbsternannte Volksverraeter oder Bomber-Harris-do-it-again-s, welche, die hier restlos alles auf den Kopf stellen wollen, ich werde das nicht wieder alles aufzaehlen, die Antifa mit der kuerzlich von mir in Erinnerung gebrachten Forderung nach Zwangsvergewaltigung von Volksdeutschen und all das…
    Und sagen Sie nicht, Sie haetten mit denen nichts zu tun. Denn Sie mengen bei den „Rechten“ alles nach Belieben durcheinander und so nehme ich mir nun das gleiche heraus.
    Nebenbei eine kleine Offenbarung: ich bin selbst ein kleiner Schmuddel und entspreche sicher nicht dem typischen Bild Ihres „Rechten“. 🙂
    „die wir nicht mit Fäusten, sondern mit Worten und mit Idealismus stritten“
    ( … und mit Geld, gerne auch von sogenannten Philanthropen.)
    Da muss ich schon wieder kichern – wie gesagt Antifa – und auch das Ignorieren der deutlichen Gewaltzunahme durch die Massenansiedlung moeglichst fremder Kulturen und hiervon solche, vor denen sogar die Herkunftsstaaten warnten. Scheiss egal, einfach alles rein und schoen alles unter den Teppich kehren um „das Volk nicht zu beunruhigen“. Sylvester in Koeln wuerde heute noch nicht in den Zeitungen stehen, wuerde man sich alleine auf die Luegenpresse verlassen haben – siehe auch die Nachfolgegeschehnisse.
    „und sie wollen gleichzeitig die Regeln unserer heutigen Konsenzkultur übertreten.“
    Ihrer Konsenskultur = Ihrer neuen Weltordnung.
    „Seine Lügen, seine Gesetzesübertretungen, seine Steuerhinterziehungen und sein unermesslicher Reichtum sind ihnen egal, wenn sie nur Migranten verjagen können, um wieder wer zu sein und Arbeit zu bekommen, und wenn sie Frauen angrabschen können, um sich und anderen zu beweisen, wie toll sie sind.“
    Spaetestens jetzt sieht man das Ihr Fragestellen lediglich rein rhetorisch war und der ganze Artikel eher strategisch a la Hajo Schumacher ist.
    „Nun haben sie bald einen im weißen Haus sitzen, der ihnen, so glauben sie, ihren rechtmäßigen Platz zurückgibt, ganz gleich, was er sonst noch tut.“
    Echt, wer sagt das?
    Es gibt tatsaechlich Dinge, die mich an Trump beunruhigen und das sind seltsamerweise solche, die Ihrem (Plural) Getwittere ziemlich widersprechen.
    Aber, wie gesagt, man wird sehen.
    „Damit besteht zumindest die Chance, dass Donald Trump in seiner Präsidentschaft einen Teil seines Schreckens einbüßt und sich ein wenig den üblichen Spielregeln der Politik annähert. Erste Anzeichen gib es bereits, ein paar seiner radikalsten Wahlkampfforderungen sind von seiner Website verschwunden.“
    Sehen Sie, da hatte die JFMA doch recht.
    „Trotzdem bleibt der neue Mann im weißen Haus unberechenbar, und alles kann passieren.“
    Jo und die Clinton war berechenbar und damit ist sie natuerlich die Gute.
    „Er kann einen Mafiastaat der Milliardäre aufbauen, den es in Ansätzen ja schon gibt,“
    … und wer hat diesen „Ansatz“ aufgebaut? Doch in erster Linie all jene, die staendig von Demokratie und Menschenrechten schwafelten, als Mittel zum Zweck.
    Immerhin soll Trump schon mal auf sein Praesidentengehalt verzichtet haben und nur 1 $ pro Jahr fuer sein Amt nehmen.
    Mal gucken, ob das nicht nur sein Humor war, aber angewiesen waere er auf die Kohle wirklich nicht und es wuerde zu dem passen, dass er Amerika etwas von seinem Glueck zurueckgeben wolle.
    „er kann die Atombombe einsetzen, schließlich ist sie, nach seinen Worten, ja dafür mal konstruiert worden,“
    Belege bitte, aus dem genau das hervorgeht.
    Und dann auch noch die Frage wer vor einigen Wochen noch laut ueberlegte, man koenne mit einen Erstschlag gegen Russland Erfolg haben.
    Das waren doch solche, die Sie gerne an der Regierung haben moechten und die die ganze Zeit schon Russland auf die Pelle ruecken.
    „er kann mit Russland zusammenarbeiten, China wirtschaftlich oder militärisch angreifen, oder aber im weißen Haus sitzen und zuschauen, wie sein Vizepräsident eine normale, republikanische Politik macht. Wir wissen einfach nicht, was geschehen wird. Dieser Zustand macht Angst, aber es ist nun einmal so.“
    Und damit klingen Sie nun wie Ihr Modell des „besorgten Buergers“: man weiss es nicht, ist aber dagegen, obwohl, im Gegensatz der Situation der echten besorgten Buerger, noch gar nichts passiert ist/an Plaenen vorgestellt wurde – das Wahlkampfgedöns mal aussen vor.
    „Wichtig ist, dass wir gemeinsam aufstehen für unsere Demokratie“
    Jepp, *Ihre* Demokratie, die jederzeit ausgehebelt werden kann, in der man nach Belieben Gesetze „ruhen laesst“ oder „an die Praxis anpasst“, in der Abstimmungen solange wiederholt werden bis das Wunschergebnis heraus kommt, in der 5 bis 10 Stimmen mit Ihrer Meinung zu Wort kommen sollen gegen eine unliebsame usw.
    „und ein friedliches Miteinander zwischen den Völkern, den Nationen, in unserer Stadt und in unserem eigenen Zuhause.“
    Was sind das denn nun wieder fuer voelkische und nationale Töne! LOL!
    Da fehlte ja nur noch „Heimat“ statt „Zuhause“! MegaLOL!
    Ein friedliches Miteinander der Voelker und Nationen, *das* war/ist doch genau, das was Ihre „Nazis“ die ganze Zeit forderten unterdessen Ihr Bestreben doch war/ist die Nationen in einen Einheitsbrei aufgehen zu lassen.

    Und damit Sie wissen wovon ich bzgl. Hajo Schumacher spreche (das Video startet nicht von Anfang an, bei Bedarf manuell zurueck setzen):
    youtube.com/watch?v=au_P_Nn4PkI&t=1023

  2. Lieber Goenner, Sie enttäuschen mich. Ich dachte, Sie könnten wenigstens lesen. Zum einen war klar, und deshalb habe ich diesen Beitrag freigeschaltet, dass Sie auf Nachdenklichkeit und Selbstkritik mit Hohn und Spott reagieren würden. Obwohl: Für einen Moment dachte ich sogar, Sie wären auch zu anderen Reaktionen fähig. – Egal. Der Punkt ist: Ich schrieb, dass wir den Konsenz oder die Diskussion hätten suchen sollen, als es noch möglich war. Dass es heute nicht mehr möglich ist, zeigt Ihre Anwort, weil es ein gegenseitiges aufeinander zugehen nicht gibt. Heute sind die Radikalen so weit, dass sie nicht mehr ihre berechtigten Zweifel äußern, nicht mehr gegen tatsächlich vorhandene Auswüchse kämpfen, sondern gegen alles.

    Und inhaltlich nur einen Satz: Es ist möglich, das gebe ich Ihnen sogar recht, dass es einzelne Leute gibt, die meiner Ansicht nach viele Jahe hinter Gitter müssen, die eine Zwangsvergewaltigung für Trumpanhänger fordern. Der Punkt ist, dass die nicht ins weiße haus gewählt worden sind und deshalb mit dem Strafrecht behandelt werden, es sind Kriminelle, nicht mehr.

    Und eins noch: Ich kann sehr wohl Selbstkritik üben und trotzdem ein Lebensmodell verteidigen wollen, in dem ein friedliches Miteinande herrscht. Und ja: *das* und ein paar andere Dinge meine ich mit Demokratie und Toleranz, nicht all den Kram, den Sie aufgezählt haben, tut mir leid, ich fühle mich größtenteils nicht angesprochen.

  3. Goenner sagt:

    „Der Punkt ist: Ich schrieb, dass wir den Konsenz oder die Diskussion hätten suchen sollen, als es noch möglich war. Dass es heute nicht mehr möglich ist, zeigt Ihre Anwort, weil es ein gegenseitiges aufeinander zugehen nicht gibt.“
    Irrtum. Es gibt etliche „Gutmenschen“, die schon lange vor ihnen gewisse Erkenntnisse gewonnen haben und ich selbst habe ebenfalls in einigen Dingen zurueckgeschraubt (einst selbst ein „Gutmensch“, dann extremer und spaeter wieder lockerer geworden). Das kriegen Sie oder Ihre Leser natuerlich nicht mit, wenn Sie nur auf zeit.de, spiegel.de, tagesschau.de usw. und Sympathisantenseiten lesen, auf erlesenen Facebook-Hass-Seiten oder PI-News, und die ueberdenkenden „Gutmenschen“ ebenfalls als „Nazis“, „Rechte“ oder „Neurechte“ tituliert werden und Verlinkungen versteckt bleiben, geloescht werden oder man im Extremfall, andeutungsweise wenigstens und nicht hier, mit Anzeige wegen Stalkings bedroht wird.
    Wir (das gibt es so nicht, ausser „wir“ im Sinne von all jenen, die in eine Ecke gedrueckt wurden) wurden von allen Seiten runter gemacht, denunziert, zensiert und was nicht alles und dann regt man sich auf wenn man darueber irgendwann nur noch lacht, weil einem kaum etwas anderes uebrig bleibt… nunja.
    Den Rest lasse ich als Ihre Ansicht so stehen.

  4. Mag ja sein, dass Sie „lockerer geworden“ sind, wie Sie schreiben. Aber wenn Sie mich und meine Leser bezichtigen, dass wir uns einseitig informieren, dann muss ich Ihnen doch etwas entgegenhalten. Sie nennen alles, was nicht explizit Ihrer Meinung ist und Sie bestätigt, Lügenpresse, wie es Herr Goebbels schon in den 20er Jahren mit allen Zeitungen machte, die etwas gegen die Nazi-Partei schrieben. Ich hingegen gehe etwas anders vor. Wenn ich tatsächlich einen Artikel in der Zeit, dem Spiegel oder bei der Tagesschau lese, dann weiß ich, dass fast alle diese Medien kommerziellen Interessen dienen. Das bedeutet schon einmal, dass man sie dahingehend kritisch hinterfragen muss. Und wenn ich dann einen bestimmten Journalisten lese und weiß, dass er zum Beispiel Mitglied der Atlantik-Brücke ist, also eines Nato-Thinktanks, dann weiß ich, dass seine Aussagen zu Konflikten und zur Nato gefärbt sind. Aber ich gestehe ihm zu, in anderen Bereichen durchaus kluge Dinge sagen zu können. Von der zeit weiß ich zum Beispiel, dass sie seit ihrer Gründung die unterschiedlichsten Positionen vertreten hat, dass es zu ihrem Geschäftsmodell gehörte, auch gegensätzliche Positionen durch ihre jeweiligen Redakteure veröffentlichen zu lassen. Das hat in letzter Zeit ein wenig nachgelassen, galt aber früher uneingeschränkt und war Teil ihres Erfolgskonzepts. Ich schaue mir auch Medien an, von denen ich weiß, dass sie meiner generellen Überzeugung nicht entsprechen. Beim Honigmann, ASR und der Wikimannia waren halt *alle* Berichte einseitig, es gab keine Nachdenklichkeit, keine Zwischentöne, kein Hinterfragen, alles hatte eine Linie, und zwar eine, die immer wieder sagte: „Wir haben die Wahrheit, ihr seid Sklaven, doof oder Verbrecher.“ Wer sich die komplizierte Welt so einfach macht, allein von der Einstellung zu Menschen her, mit dem befasse ich mich irgendwann nicht mehr. Es läuft also im Kern darauf hinaus, dass wir beide – Sie und ich – unterschiedliche Meinungen über Themen haben, dass Sie aber oft jede Meinung, die anders ist als Ihre, beschimpfen, diffamieren, verurteilen, als dürfte es auf der Welt nur eine Meinung geben. Ich hingegen erkenne in dem, was Sie pauschal verurteilen, viele verschiedene Meinungen, die nicht alle gleich sind. Ich lehne nur die Meinungen ab, die extrem und nach meiner Auffassung menschenverachtend sind. Ist doch klar: Als Mensch mit Behinderung würde ich nie einer Ideologie anhängen, die Behinderte als unwertes Leben bezeichnet, oder in der Zukunft bezeichnen könnte, wenn andere Gegner, auf die man die Schuld abwälzen kann, nicht mehr zur Verfügung stehen. Was die Medien angeht, unterscheiden Sie und ich uns darin, dass ich in den Medien, die Sie knapp und zusammengefasst als Systemmedien bezeichnen, unterschiedliche Journalisten mit unterschiedlichen Meinungen sehe. Ich erkenne schon, dass die Unterschiedlichkeit abnimmt, dass es auch bei den Medien eine Machtkonzentration gibt, und ich bin dafür, dagegen zu arbeiten. Gemeinsam ist vielen der Leute, die Sie abqualifizieren lediglich, dass sie eine bestimmte Ideologie ablehnen, der Sie nun mal zufällig gerade angehören. Ich werde immer einer Gesellschaftsform des Miteinander anhängen, das wird sich nie ändern. Ich werde immer für diese Gesellschaftsform streiten und schreiben und reden. Wenn Sie glauben, dass meine Selbstkritik nicht ehrlich war, dann zeigt das, dass sie nur ein totales Abgehen von meinen Idealen und ein totales Einschwänken auf Ihre Meinung halbwegs hätten akzeptieren können. Dabei habe ich mich und andere kritisiert in der Arroganz und dem fehlenden guten Umgang, als man noch miteinander ins Gespräch hätte kommen können. Ich habe damit nicht gesagt, dass unser Wunsch nach Demokratie, dass unsere Ablehnung des Faschismus falsch ist. Und das werde ich auch niemals sagen, so oft und so lange wir debattieren. Und ich debattiere mit Ihnen, weil ich trotz aller humoristischen Beleidigungen, trotz unserer sehr unterschiedlichen Meinungen der Ansicht bin, dass Sie eine Überzeugung haben, dass Sie recherchieren und durchaus unterschiedliche Quellen nutzen und dass Sie im persönlichen Umgang im großen und Ganzen den Respekt nicht versagen. Doch meine Grundüberzeugungen, meine Grundwerte, sie stehen fest. Und bitte sagen Sie jetzt nicht, dass meine Grundwerte Nato, Kapitalismus und so weiter heißen, und behaupten Sie bitte nicht, dass ich kritiklos bin, was die heutigen Zustände angeht.

  5. Goenner sagt:

    Immerhin habe ich weder fuer mein Extremerwerden einen Trump gebraucht, noch fuer mein Lockererwerden einen Wahlsieger Trump mit invertiertem Vorzeichen (also z. B. eine Michelle Obama – naja der Vergleich hinkt, aber Sie wissen, was ich meine), der gestern noch garantierter Weltuntergang war und binnen Stunden vielleicht doch nicht so schlimm ist, zufaelligerweise genau in dem Moment, wo die Einheitspresse auch beginnt umzuschwenken… die JFMA mal aussen vor, die war ja bedingt frueher.
    Aber gut, wie auch immer. Da Sie zu meiner Ueberraschung ja alle fuer Sie relevanten „einseitigen“ Alternativmedien kennen, brauche ich heute wenigstens nichts mehr verlinken und ziehe mir statt dessen lieber ein paar Goebbels-Reden rein…
    Immer dieselbe Leier auch bei Ihnen, lieber Freund.
    Das, was die Luegenpresse an dem Wort „Luegenpresse“ stoert, ist ja gar nicht das Wort selbst oder dass es Goebbels erfunden haette, was er nicht hat (bei solchen schlicht zusammengesetzten Woertern gibt es auch nicht viel zu erfinden, ebenso wie bei „Gleichschaltung“ und in etwas anderer Form auch bei „entartet“), sondern nur der griffige Reim „Luegenpresse, halt die Fresse“.
    In anderen Faellen ist es das Wort selbst, das in Kuerze alles sagt, oder seine Ursprungskultur, in der jeder wusste was damit gemeint war, wobei man doch so bemueht ist a la 1984, die Sprache zu zerstoeren – deshalb ja auch die staendigen Wortverbote und zugehoerige Neufestlegungen von Ersatzwoertern usw.
    Aus Mohr/Neger wird Negrider wird Schwarzer wird Farbiger wird Dunkelpigmentierter oder so wird PoC, als Beispiel fuer ein Wort mit kulturellem Ursprung und vermutlich ist die Kette auch noch verkuerzt.
    Aber ich will das gar nicht vertiefen, denn ueber *meine* „Idiologie“ zu sprechen, davon sind wir noch meilenweit weg, so schlicht sie auch ist, und das wird wohl auch noch lange so bleiben, jedenfalls solange auch Woerter wie „Gleichschaltung“ zum Nazi-Aufschrei fuehren.

  6. Ich habe nicht gesagt, dass Goebbels das Wort erfunden hat. Er hat es inflationär gebraucht, es steht mit ihm in Verbindung. Das habe ich gesagt. Und weil die Leute, die es heute so gern benutzen, auch in anderer Hinsicht einige Wörter der Nazis gern im Munde führen, zum Beispiel „völkisch“, habe ich gesagt, dass dieses Wort schon vor der Regierungszeit Hitler von Goebbels oft genutzt worden ist. Er war sicher nicht der erste, und err war nicht der Einzige, aber der bekannteste und lauteste, der, dessentwegen das Wort in Erinnerung geblieben ist.

    Und was ist mit Gleichschaltung? Warum kann man über Ihre Ideologie nicht reden, solange das Wort Gleichschaltung an die Nazis erinnert? Gleichschaltung ist übrigens tatsächlich ein Wort, das so von den Nazis erstmals gebraucht wurde. Was meint es denn für Sie? Meine Frage ist da durchaus ernst gemeint.

  7. Goenner sagt:

    Ich bin mir ziemlich sicher, haette man nicht so einen Wind um „voelkisch“ gemacht, waere es das geblieben, was es praktisch zumindest fuer die meisten war: ein etwas aus der Mode gekommenes Wort, ja auch wenn es die Nationalsozialisten haeufiger verwendeten (man sagt, im Rahmen des Voelkischen Beobachters kreierten).
    Die ganz bestimmt sogar ernst gemeinte Frage, was ich unter „Gleichschaltung“ verstehe, werde ich Ihnen nicht beantworten weil das naemlich genau zu diesen Endlosdiskussionen fuehrt um nichts.
    Sie wissen wie/in welchem Zusammenhang es heute gebraucht wird vor allem im Zusammenhang der Medien und es ist ein schlichtes deutsches, zusammengesetztes Wort, so wie auch „Autobahn“. Fertig.
    Wie bei den wohl meisten Woertern dieser Art gilt auch hier, den groessten Wind um angeblich einzigartige und natuerlich fuer den Benutzer solcher Woerter verwerflichen Bedeutungen, in welchem Aussagezusammenhang auch immer, machen die, die permanent Woerter austauschen oder einfach nur verschwinden lassen wollen.
    Ja ich weiss schon was als naechstes fuer Woerter kommen – darauf steige ich aber auch nicht ein. Man muss nicht alles haarklein aufdroeseln wo der gesunde Menschenverstand genuegen sollte. Wenn Sie die Energie haben koennen Sie ja mit Ihren intellektuellen Kollegen darueber diskutieren bis zum Abwinken und/oder beim naechsten Lagebesprech – dort waere es vielleicht mal ein nettes Thema.
    Tatsache ist jedenfalls, dass es fuer etwas viele Woerter gibt und umgekehrt ein Wort vieles rueber bringen kann, haeufig zumindest und nicht einfach nur ein Wort als solches schlecht (oder gut) ist weil es „der und der“ erfunden oder auch nur haeufig verwendet hat.
    Es haette ja vor allem mit „voelkisch“ auch so laufen koennen, dass es sich im Sprachgebrauch wieder eingeschlichen haette *ohne* dass sich die meisten etwas dabei ueber „frueher“ denken – Frauke Petri ist wohl sowas in der Art passiert, nun ja. Aber genau *das* war offenbar nicht gewollt.
    Dabei kommt mir aber eine Idee:
    Es gibt doch diese …was weiss ich wie man das nennt Add-ons oder so um sie in WordPress einzubauen und unter diesen wiederum so Umfragedinger. Ich weiss ja nicht wieviele Auswahlpunkte die so erlauben, aber Sie koennten ja mal eine Auswahl „boeser Woerter“, also „normale boese Woerter“ wie „Gleichschaltung“ oder „voelkisch“ anbieten und jeder klickt auf die, die er noch dulden wuerde oder anders rum, die er abgeschafft sehen will. Das koennen Sie ja irgendwo hin setzen wo es immer stehen bleibt und mal sehen wie sich das im Laufe der Zeit dort entwickelt.
    Natuerlich waere hier auf dem Blog relativ klar, dass die meisten dieser Woerter abgewaehlt wuerden, aber vielleicht erkennt man im Laufe der Zeit ja doch leichte Unterschiede.

  8. Goenner sagt:

    Nanu… ich sehe nach meinem neuen Kommentar, dass der Jasinna-Kommentar verschwunden ist.
    Haben Sie den gar nicht bekommen?
    Das ist ja wohl ein Ding!
    Na gut, nochmal der Link, sogar ohne die Spendenlinks – die stehen in der video-Beschreibung…
    „NACH-Gedanken zur US-Wahl“
    Dauer, ungefaehr eine halbe Stunde:
    Link:
    youtube.com/watch?v=pYDBzuc7ZXo

  9. Mein Lieber Goenner: Das war das einzige und letzte Mal, dass ich auf diesem Blog ein solches Video genehmigt habe. Jasinna ist eine rechtsradikale Reichsbürgerin, die in ihren vielfältig verbreiteten Videobotschaften mit sehr viel Aufwand subtile und gut gemachte Propaganda macht. Sieht man ein einziges Video, könnte man beeindruckt sein, manche Männer vielleicht auch von der Anmachstimme, die mich selbst aber eher nervt. Ich habe dieses Video zugelassen, weil ich nach dem Anhören in einigen Punkten durchaus zustimmen konnte, auch wenn ich nicht dieselben Schlussfolgerungen ziehe. Ich war nie für Hillary Clinton, und einige, wenn auch nicht alle, meiner Gründe hat Jasinna aufgeführt. Dass Hillary Teil des Establishments ist, pfeift jeder Spatz von den Dächern. Interessant ist, dass man Donald Trump, den Multimilliardär mit dem goldenen Aufzug, den sechs vor die Wand gefahrenen Firmen und der jahrzehntelangen Wall-Street-Erfahrung, nicht als Establishment betrachtet. hat er clever gemacht, was? Wenn jemand Establishment ist, dann ist es Trump. Diesen Superreichen als Mann der kleinen Leute zu bezeichnen, zeugt von einem Maß an Ausblendung, das ich beunruhigend finde. Ich sag es mal so: Wenn er tatsächlich die Spannungen zwischen den USa, Europa und Russland abbaut, habe ich gar nichts dagegen. Das ist nicht mein Problem mit ihm. Mein Problem ist seine Unberechenbarkeit und die Tatsache, dass er eben jene einfachen Leute an der Nase herumführt und verhöhnt, die er zu verteidigen vorgibt.

    Um das zu sagen wäre aber Jasinna nicht notwendig gewesen. – Wir können gern debattieren, aber wenn, dann von Meinung zu Meinung und von Person zu person. Nicht über professionelle rechte Hetzseiten oder Videos. Wenn ich mit Ihnen debattiere, dann will ich über *Ihre* und *meine* Meinung reden. Stundenlange Videos von selbsternannten Gerechten, die dann Reichsbürger, Holocaustleugner und Gewaltbefürworter sind, ermüden und verärgern mich.

  10. Goenner sagt:

    Sie unterliegen einer Desinformation!
    Es gibt Leute, die Jasinna’s Videos auf die eigenen Kanaele kopieren, zerschnibbeln und mit denen von Ihnen genannten Themen vermischen.
    Das ist aber nicht Jasinna!
    Und das passiert ausdruecklich ohne ihre Zustimmung!
    Und sie hat die Leute angeschrieben und sie gebeten diese Videos von den entsprechenden Kanaelen zu nehmen, da sie mit den hergestellten kuenstlichen Zusammenhaengen nichts zu tun haben will und auch nichts verkaufen will und eigentlich sogar noch nicht mal spenden haben will!
    Die Spendenlinks hat sie eingerichtet weil einige danach gefragt haben und Spenden ins Nirgendwo taetigten weil sie dachten die eingeblendete Mailadresse in verschiedenen Videos funktioniere mit Paypal!
    Haetten *Sie* nicht nur ein Video von ihr gesehen, dann wuessten Sie das auch; sie hat es kuerzlich erst wiederholt.
    Ich verlinke jedenfalls *nur* Videos direkt von *Jasinna’s* Kanal und kan diese Manipulationsversuche mit ihren Videos durch andere ebenfalls nicht ab!

  11. Herbie sagt:

    „Dabei ist es das Wesen von Toleranz und Demokratie, dass man andere Meinungen zunächst einmal aushält, dass man sie sich anhört, dass man sie erwägt, dass man sie respektiert und zu verstehen versucht.“
    Gefällt mir, gut herausgestellt.
    “ Wir, und ich nehme mich da nicht aus, aber haben geglaubt, der Versuch, eine Meinung zu begreifen, sei gleichbedeutend damit, sie zu teilen, den mühsam eroberten Boden preiszugeben.“
    Davon distanziere ich mich, da gerade diese Einstellung, Offenheit und Denken, ja auch
    Toleranz blockiert. Sie sehen das ja wohl jetzt ähnlich (…haben geglaubt ).

    Mit freundlichen Grüßen

    Herbie

  12. @Herbi: Ja genau, heute weiß ich eben, dass eine Diskussion und das Aushalten von Meinungen nötig ist, und dass man nicht aus Angst die Schotten dicht machen sollte. Man muss eben nur die Grenze finden, was nicht immer ganz einfach ist, wie man auch auf diesem Blog sieht.

  13. Goenner sagt:

    Dann lassen Sie mich abschliessend noch folgendes sagen:
    Aus meinem urspruenglichen „Jasinna-Fan-Kommentar“ (es gibt nebenbei auch weibliche Fans von ihr), der ja nicht freigeschaltet wurde, geht fuer jeden mit normalem Verstand (soll heissen, ich habe es nicht explizit erwaehnt), klar hervor, dass die Verlinkung nichts mit den vorangegangenen Kommentaren von mir zu tun hat, sondern lediglich zum Artikelthema passt.

    Im uebrigen diskutieren wir sowieso nicht von Meinung zu Meinung oder Person zu Person, sondern Einzelne gegen eine ganze Maschinerie, zumindest werden Sie (Plural) von dieser getragen und das wird sich aller Wahrscheinlichkeit nach auch durch Trump nicht aendern.
    Ob Trump nun der Heilsbringer der kleinen Leute ist oder nicht, wird sich noch zeigen muessen.
    Ich bin lediglich (bis zum 19. Dezember noch vorsichtig) froh, dass Clinton nicht US-Praesidentin geworden ist.
    Er mag einen goldenen Aufzug haben, er mag die ein oder andere Firma in den Sand gesetzt haben, noch hat er aber wenigstens keine Laender „demokratisiert“… abgesehen mal von der Geldgier der Gegenseite und dem was diese Herrschaften schon alles in den Sand gesetzt haben.
    Und bei den Spannungen zwischen USA, Europa und Russland darf man nicht vergessen, dass hier das bisherige Washington zum einen und die EU und dort vor allem Deutschland die wesentlichen Stressoren sind, bis neulich noch gegen Russland, nun eben auch EU gegen USA.
    Und es ist gut moeglich, dass Deutschland am Ende alleine da steht, wenn Merkel & Co. so weiter machen – denn es gibt eine ganze Menge von Voelkern aus denen Stimmen laut werden, dass Deutschland ihnen auf den Sack geht und das liegt nebenbei weder an der AFD, noch an Pegida.
    Logischerweise wird sich Trump erst mal mit denen befassen, die ihn mit offenen Armen empfangen und ihm nicht schon vorab verdammen und stellenweise jetzt erst recht medial aufkoffern und das werden sehr wahrscheinlich auch die Hauptprofiteure sein, nach dem Motto „der fruehe Vogel faengt den Wurm“ oder eben „wer zu spaet kommt“ und so.

  14. ronald wolf sagt:

    Es gibt keine Heilsbringer für die „kleinen“ Leute ! Sie werden in Kriege gehetzt, bezahlen das Kriegsgerät von ihrem erbärmlichen Lohn auch noch selbst und plappern die Kriegsgründe die ihnen geschickte Manipulatoren einflüstern nach.
    Es gibt nur geringe Unterschiede zwischen Trump und Clinton. Trump ist für mich trotzdem die etwas bessere Lösung weil : 1. nicht käuflich von Interessengruppen und 2. nicht kriegsgeil gegen Russland. Wie sich das durch den Einfluss von Beratern und Freunden entwickeln wird, werden wir demnächst sehen. Vor den CDU/CSU-Kriegsstrategen habe ich mehr Angst als vor Trump.
    Viele Grüße aus dem Vogtland !
    Ronald

  15. @Ronald: Das hätte ich nicht gedacht. Trump sagt, dass die Atombombe dazu da ist, dass man sie einsetzt, er will die Mauer bauen lassen, alle Muslime ausweisen, hält Frauen für Sexobjekte und so weiter. Außedem sucht err sich jetzt Berater aus dem Establishment, das er bis vor Kurzem noch verachtete, antisemitische Berater, Berater, die die Rechte von Homosexuellen abschaffen, die Abtreibung abschaffen wollen. Das ist für mich nicht die bessere Alternative. ich gebe zu, dass es schwer ist, sich zwischen den beiden zu entscheiden, aber allein wegen der Unberechenbarkeit Trumps wäre ich für Clinton gewesen, wenn man sich schon entscheiden muss.

  16. Herbie sagt:

    @ all

    ..“gibt eine ganze Menge von Voelkern aus denen Stimmen laut werden, dass Deutschland ihnen auf den Sack geht und das liegt nebenbei weder an der AFD, noch an Pegida.“
    Das kann an Aussenhandelsüberschüssen, Einwohnerzahl oder auch Alleingängen wie
    z.B. in der Flüchtlingskriese liegen. Belehrungen wie „Wertegemeinschaft, demokratische
    Grundwerte“ werden vielleicht als Einmischung, ja als oberlerhaftes Deutschtum wahr-
    nommen.

    “ Vor den CDU/CSU-Kriegsstrategen habe ich mehr Angst als vor Trump.“

    Die Entwicklung von Strategien setzt zunächst die geistige Auseinandersetztung mit
    Anderen, ja auch mit Gegnern voraus. Es geht auch anders:
    Die „Vogel Strategie“ ( in heute: Ex-Ministerpräsident Thüringen) : Mit Merkel wirds schwer,
    ohne Merkel noch schwerer. Hoffnung statt Strategie. Wahrscheinlich folgen dann bald
    die Wahlversprechen.

    “ ..aber allein wegen der Unberechenbarkeit Trumps wäre ich für Clinton gewesen,..“

    Ist nachvollziehbar, auch bequemer für die Bundesregierung. Dennoch wird sie sich
    dieser Realität stellen müssen.

    Mit freundlichen Grüßen

    Herbie

  17. ronald wolf sagt:

    Tut mir leid Herbie. Ich bin einfach gestrickt und begreife nicht, was Du mitteilen willst.
    Für Jens: Für mich ist der Unterschied zwischen Trump und Clinton nur minimal. Clinton ist gefährlicher, weil hier Skrupellosigkeit und Geldgier in einer erschreckenden Symbiose vorhanden sind. Sie ist mit den Kriegsprofiteuren perfekt verzahnt und hätte keine Probleme den „Knopf“ zu drücken. Bei allen irren und peinlichen Äußerungen von Trump traue ich ihm mehr. Nur ein Gefühl …
    Gruß aus dem Vogtland
    Ronald

  18. Hallo Ronald: Aber du siehst doch, was er sich für Leute aussucht, dass bereits Angriffe auf Homosexuelle, Schwarze und Latinos stattfinden, die davon auch berichten, wie er versucht, die kritische Presse zu unterdrücken. Selbst hier in Europa, und schon seit dem ersten Tag in Amerika, begegnen Frauen mittlerweile Trump-Anhängern, die sie beschimpfen und öffentlich verkünden, Frauen gehörten hinter den Herd, und zwar mit einer Selbstverständlichkeit, dass es mir den Atem raubt. Ich kann dazu auch gern hier noch Betroffenenberichte verlinken, also Berichte nicht von Leuten, die das irgendwo gelesen, sondern die es erlebt haben. Sind wir so sehr gegen das heutige Establishment eingestellt, dass uns für seine Zerstörung auch die Aufgabe unserer Ideale von Gleichheit, Respekt und Mitmenschlichkeit recht ist?
    Grüße aus Marburg
    Jens

  19. Herbie sagt:

    @ ronald wolf

    Nachtrag:
    Die CDU hat keine Strategie im Umgang mit Trump, außer sich schon voreilig
    über ihre „Werte und Demokratie“ auszulassen.

    Mit freundlichen Grüßen
    Herbie

  20. Goenner sagt:

    @JB
    Was meinen Sie denn was Trump von diesen Uebergriffen haben soll, erst recht vor dem 19. Dezember, aber auch in der naeheren Zeit danach?
    Er hat uebrigens schon die Amerikaner im TV aufgefordert, die Uebergriffe zu unterlassen, aber *noch* ist er eben nicht der Praesident.
    Man munkelt andererseits allerdings, dass ein Clinton-Unterstuetzer seine Finger drin haben koennte – auch dort gibt es ausgesprochen reiche Leute mit ganz eigenen Interessen, auch solche, die z. B. in russland als unerwuenschte Person gelten, wie der erklaerte Philanthrop und Ukraine-Investor George Soros.
    Da genuegt sogar ein Blick in das politisch korrekte Wikipedia um abzuschaetzen was das fuer ein Vogel ist.

  21. ronald wolf sagt:

    Na gut. Die Nachrichten aus den Staaten sind zur Zeit deprimierend. Dabei stehe ich den deutschen/europäischen Medien sehr skeptisch gegenüber und weis nicht, ob ich denen so unbedingt glauben kann. Wenn Du aber von Betroffenheitsberichten schreibst, die nachweislich stimmen, dann ist die Entwicklung natürlich bedenklich.
    Kann mir schon denken, dass der schmutzige Wahlkampf bestimmten Teilen der Amerikaner Aufwind in ihren grauenhaften Vorurteilen gegeben hat. Wäre/ist doch bei uns auch nicht anders. Vielleicht hast Du ja doch Recht und unter Clinton wäre das nicht passiert. Letztendlich müssen wir das Ergebnis der US-Wahl so oder so akzeptieren, so wie ich es aushalten muss, dass Angie wieder Kanzlerin wird.
    Für Herbie :Übrigens: Die CDU/CSU-Strategie zum Ausbau der Nato und zur ständigen Entwicklung der Rüstungsausgaben gibt es schon seit den 90igern und hat mit der amerikanischen Politik nichts zu tun. Die Falken in Deutschland haben das Sagen und werden uns in ferner Zukunft wieder in Kriege hetzen. Die ständig bemühten „Werte“ sind Propagandafloskeln und sollen das einzige Interesse der Elite verschleiern. Nämlich die Gier nach Gewinn.
    Viele Grüße aus dem Vogtland
    Ronald

  22. @goenner: Kommen Sie mir nicht immer mit den komischen Clintonunterstützern. Über die brauchen wir gar nicht zu reden, ich bin kein Clintonfan und war es auch nicht. Mir geht es hier nich um den Vergleich, sondern um das, was ich tatsächlich von Leuten höre und lese, denen da was passiert ist.

  23. Goenner sagt:

    @JB
    Ich habe Sie nicht als Clinton-Fan bezeichnet, Sie nennen sie aber doch das kleinere Uebel.
    Bzgl. der Uebergriffe hatte ich bereits etwas in meinem Vorkommentar geschrieben.
    Es werden nebenbei auch Trump-Anhaenger angegriffen.
    PS: Die politisch korrekte Variante meiner Antwort waere wohl „ach, das sind aufgebauschte Einzelfaelle im Rahmen allgemeiner Gewalt“ … aber natuerlich nicht in diesem Kontext, klar.

  24. @Goenner: natürlich sind es noch Einzelfälle, auch wenn es schon einige geworden sind. Es gab auch einen Fall der Belästigung eines Trump-Anhängers, aber wie ich schon sagte: Die Nicht-Rechten werden in der Regel nicht gewalttätig, sie diskutieren viel lieber. Das Schlimme ist, dass diese Übergriffe jetzt in Politik umgesetzt werden sollen. Das wurde im Wahlkampf versprochen, dafür hat man ihn gewählt, für diese Schmutzarbeit hat er sich mit Herrn Obannon und wie sie alle heißen die Leute geholt.

  25. Goenner sagt:

    Sie meinen vermutlich Steve Bannon.
    Ja hier irgendwo liegt auch meine eingangs besagte Beunruhigung, die sich aber von Ihrer in Teilen unterscheiden duerfte.
    Allerdings ist es noch zu frueh um wirklich mehr darueber sagen zu koennen und moeglicherweise wird es trotzdem besser als mit der Clinton – das bleibt erst einmal abzuwarten.
    „Die Nicht-Rechten werden in der Regel nicht gewalttätig, sie diskutieren viel lieber.“
    Humor am Morgen… vielen Dank. 🙂

  26. ronald wolf sagt:

    Sie finden das lustig ? Ich weiß, dass J.B. recht hat. Sie brauchen nur mal die Statistik der politisch motivierten Straftaten in Deutschland anschauen. Die Aussage ist eindeutig. Da muss man noch nicht mal Statistik studiert haben.
    Gruß aus dem Vogtland
    Ronald

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