Wahltag 4: Pleiten, Pech und Pannen

Etwas mehr als eine Stunde noch, und es gibt sogar Pannen.

16:50 Uhr.

Twitter regt sich immer noch über Armin Laschet auf. Der Bundeswahlleiter gab eine öffentliche Stellungnahme ab, auch auf Twitter, in der er sagte, dass Laschet zwar das Wahlgeheimnis verletzt habe, dass aber erstens keine Wählerbeeinflussung erkennbar sei, und dass seine Stimme trotzdem gültig sei, da sie nicht mehr aussortiert werden könne. Bei mir bleibt der Verdacht einer gezielten Aufregung. Wer so etwas nötig hat, den kann ich nicht ernst nehmen.

In vier berliner Wahllokalen gingen die Stimmzettel aus. Nachschub konnte wegen des gleichzeitig stattfindenden Berlin Marathons nicht schnell besorgt werden. – Sachen gibt’s … – Aber, so beruhigte der Bundeswahlleiter, wer um 18Uhr im Wahlraum oder aus Platzgründen vor dem Wahlraum wartet, kann noch wählen. – Also: Alles halb so wild.

Um die Mittagszeit waren – ohne Briefwahl – 36,5 % der Wahlberechtigten zur Urne gegangen, etwas weniger als 2017. Dabei hatte es am Morgen noch nach mehr Beteiligung ausgesehen. Ich habe aber keine Vorstellung davon, wie hoch die Zahl der Briefwähler*innen ist.

Gut gegessen haben wir, es kann also los gehen. Sicher wird’s später noch ganz toll. Eigentlich hatte ich vorgehabt, zur SPD-Wahlparty in Marburg zu gehen, aber nicht allein. Und die Anderen meines Ortsvereins hatten keine Lust. Was sagt das über das Selbstvertrauen der Partei aus? Was über das Selbstvertrauen in der Gesellschaft?

Welches Liveblog werde ich mir heute Abend ansehen? Das ist derzeit die spannendste Frage. Noch eine Stunde, dann hat das Warten endlich ein Ende.

Über Jens Bertrams

Jahrgang 1969, Journalist bei www.ohrfunk.de, Fan der Niederlande und der SF-Serie Perry Rhodan.
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